Eigene Farbe für die EDV
ERP-System aus dem Rechenzentrum in die eigenen vier Wände


Die gesamte EDV-Organisation wieder im eigenen Hause zu verankern, lautete die Maßgabe bei P+S International, einem traditionsreichen Tapetenhersteller. In den letzten 10 Jahren war die gesamte EDV-gestützte Organisation bestehend aus Rechnungswesen, Vertrieb, Einkauf, Personalverwaltung und Produktionsplanung und -steuerung ausgelagert. Die Rechenzentrumslösung war zwar voll und ganz auf P+S-Belange ausgerichtet, ließ jedoch in puncto Flexibilität zu wünschen übrig.


Auch die Kosten und die Abhängigkeit von einer externen Organisation waren Faktoren, die letztendlich die Entscheidung für die Rückkehr zu einer in-house-Lösung herbeiführten.

Als Ergebnis eines intensiven Auswahlverfahrens fiel die Entscheidung für das Integrierte Abrechnungssystem von KISSELS. Dieter Jankowski, Leiter EDV und Organisation bei P+S, erläutert dazu: "Wir haben uns für KISSELS entschieden, weil die Funktionalität des Integrierten Abrechnungssystems unseren Anforderungen weitgehend entsprach, aber auch wegen der Vollständigkeit der Anwendungen und der intensiven Verknüpfung der Einzelmodule untereinander. Wir haben jetzt alles aus einer Hand, d. h. nur einen verantwortlichen Software-Partner und keinerlei Schnittstellen."


Einführung im 3-Stufen-Konzept

In einem 3-Stufen-Konzept wurde zunächst das Rechnungswesen mit den Komponenten: Finanzbuchhaltung, Anlagenverwaltung, Flexible Plankostenrechnung, Personalverwaltung, Management-Info-System, Executive-Info-System, Reisekostenverwaltung und Archivierung eingeführt. In einer zweiten Stufe folgte anschließend die Installation der Bereiche Bestandsverwaltung, Einkaufsverwaltung, Vertriebssteuerung sowie die Tourenplanung. Die Module Absatzplanung, Produktionsplanung, Produktionssteuerung und Vor- und Nachkalkulation folgten dann im dritten Schritt.

Selbstverständlich meistern alle Anwendungen die Euro-Problematik und den Jahrtausendwechsel ebenso wie die in einem international tätigen Unternehmen unbedingt erforderlichen Funktionalitäten wie Mehrwährungsfähigkeit, Mehrsprachigkeit und die Berücksichtigung internationaler Rechnungslegungsvorschriften.


Standarderweiterungen und individuelle Zusätze

Während im Bereich Rechnungswesen die Standardanwendungen nahezu 100% die Anforderungen abdecken konnten, waren im Vertrieb und in der Fertigungssteuerung spezielle Funktionen gefordert, die nur mit einer Erweiterung des Standards und einigen wenigen individuellen Zusätzen realisiert werden konnten.


P+S International, Tapetenproduzent mit Sitz in Gummersbach, ist einer der führenden Hersteller hochwertiger Tapeten mit weltweitem Vertrieb. Die Produktpalette beinhaltet annähernd 3000 verschiedene Muster wie Papiertapeten, Vinyltapeten, Flachvinyltapeten und Acryltapeten, ferner eine Vielzahl von attraktiven Kollektionen, wie farblich abgestimmte Tapeten, Bordüren und Dekostoffe.



Transport-Disposition im Dialog

Stark verbessert und ausgebaut wurden daher die Funktionen im Bereich Transport-Disposition im Dialog. Diese ermöglicht nun die sendungsbezogene Zusammenführung von Kundenaufträgen und den Druck sämtlicher auf eine Sendung bezogene Papiere (Packing-Listen, Lieferscheine, Rechnungen, Ausfuhrerklärungen, INTRASTAT).


Formularwesen

Im Bereich des Formularwesens sind jetzt alle Formulare mit Barcode versehen (Lieferscheine, Rechnungen, Etiketten, Palettenscheine, etc.) und damit auch für den Empfänger maschinell lesbar.


Umlagerung

Bedingt durch mehrere Standorte und Fertigwarenlager wurde eine komplette Umlagerungslogistik entwickelt. Durch eine Transportdisposition werden alle Fertigwarenlager vollautomatisch mit Waren aus den Produktionsstätten beliefert.


Lagerverwaltung und Palettenverfolgung

Die Fertigwarenlager sind zum Teil chaotisch organisiert. Die Umlagerungen von Palettenplätzen auf Kommissionierfächer erfolgt voll automatisch. Jeder produzierten Palette wird vom System eine Palettennummer zugewiesen. Bei der Umlagerung ist eine Verfolgung der Palette jeder Zeit möglich.


Fertigungsoptimierung

Druckwalzen und -schablonen wurden nach P+S-spezifischen Vorgaben optimiert. Die Realisierung des Gesamtprojektes wurde in enger und effektiver Zusammenarbeit zwischen dem KISSELS-Projektteam, der internen Organisation von P+S und den Fachabteilungen durchgeführt. Dieter Jankowski, der hier immer wieder die auseinander strebenden Anforderungen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht hat, betont in seinem Resümee zum Projektverlauf besonders den reibungslosen Ablauf der Umstellung: „Die Umstellung der einzelnen Module ging übrigens von einem Tag auf den anderen von statten. Alle Daten der Rechnungszentrumsanwendung wurden automatisch ohne die Notwendigkeit der manuellen Nachbearbeitung übernommen.“


12 Midrange MAGAZIN Sonderheft Dezember 1999

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